Lecksteine

Schon Plinius der Ältere schrieb im ersten Jahrhundert nach unserer Zeitrechnung: „Alles Vieh wird durch Salz zum Weidegang angereizt, gibt reichliche Milch und schöneren Käse.“ Seit dem Altertum geben Menschen ihren Kühen Salz zum Lecken. Alle pflanzenfressenden Tiere benötigen Salz zur besseren Verdauung. Fleischfressende Tiere decken ihren Salzbedarf mit dem Salz im Blut ihrer Beute. Die im Magensaft enthaltene Magensäure ist eine niedrigprozentige Salzsäure (HCL), die ihr Chlor aus dem zugeführten Salz (NaCl) bezieht. Insbesondere, um Eiweiße zu verdauen, werden größere Mengen an Magensäure benötigt.

All dies gilt auch für den Menschen: Obwohl Getreideprodukte wenig Eiweiße enthalten, kann der Magen diese nicht richtig verdauen, wenn ihm nicht Salz in ausreichender Menge zugeführt wird. Die grausamste Strafe im alten Holland bestand darin, eingekerkert zu sein – bei Wasser und ungesalzenem Brot. Die unglücklichen Häftlinge bekamen Würmer, die sie schließlich von innen heraus zerfraßen, denn sie waren nicht in der Lage, das im Brot enthaltene Eiweiß zu verdauen. Ernährt sich jemand ausschließlich von Obst, muß er kein zusätzliches Salz zuführen. Aber schon ab der Eiweißmenge in Getreide, ganz zu schweigen vom Eiweiß in Käse oder Eiern, werden größere Mengen Salz für die Bildung der Magensäure benötigt. Rinder, Schafe, Ziegen, Pferde, Esel und Maultiere lecken mit Hingabe an Salzsteinen. Und auch das Wild bekommt Salz zum Lecken.

Lecksteine mit Loch und Kordel zum Aufhängen gibt es in drei verschiedenen Gewichtsklassen: 1 bis 1,5 Kilogramm, 3 Kilo und 5 Kilo.